Landflucht und Demografie - Untergang des Ländlichen Raums?

Das Positionspapier zum Thema Stärkung des ländlichen Raumes wurde in der Mitgliederversammlung am 18.10.2014 beschlossen und verabschiedet.

Der ländliche Raum ist vom Aussterben bedroht – neben der Demografie arbeitet auch die Flucht junger Menschen vom Land in die Stadt gegen das Fortbestehen des ländlichen Raumes wie wir ihn kennen.

Die Junge Union Neckar-Odenwald sieht für die Zukunft große Probleme in der immer weiter voranschreitenden Schwächung des ländlichen Raumes.

Die JU Nordbaden fordert in ihrem Positionspapier vom 24. November 2012, die Großstädte weiter zu stärken – jedoch nicht zu Lasten des ländlichen Raumes. Dies ist richtig! Ziel muss es sein, beide Regionen gleichermaßen zu unterstützen und zu fördern.

Vorzüge des Ländlichen Raumes
Der Ländliche Raum hat viel zu bieten:
Er ist der ideale Ort für junge Familien. Das Leben auf dem „Land“ ist nicht nur deutlich kostengünstiger als in den urbanen Zentren, in den ländlich geprägten Regionen stimmt das Gemeinschaftsgefühl, egal ob in der Nachbarschaft oder in Vereinen.
Die Kombination aus Wirtschaft, Handel, Dienstleistungen, Sport- und Vereinsleben, Ehrenamt, Kultur und idyllischer Landschaft macht den ländlichen Raum stark.
Diese Änderungen gilt es auch von den kommunalen Mandatsträgern stärker herauszuarbeiten. Wir wollen uns nicht immer nur beklagen müssen, nein, wir wollen unsere Vorzüge stärker betonen und für unsere Heimat werben. Die Argumente sind stark.

Handlungspotenzial im Ländlichen Raum
Die Ansiedlung neuer, bzw. das Halten bestehender, wachsender Unternehmen wird zunehmend schwieriger. Es ist essenziell, die Infrastruktur des ländlichen Raumes weiter auszubauen. Kommunen wie Landkreise müssen ein zukunftsfähiger Partner für die Wirtschaft sein.
Dies gilt gerade in Bezug auf den häufig beschriebenen Fachkräftemangel. Die Kommunen müssen attraktiv sein, um damit qualifizierte Fachkräfte vor Ort zu halten. Von wichtiger Bedeutung sind hier unter anderem die ärztliche Versorgung, die Kinderbetreuung oder das schulische Angebot vor Ort.

Das private Auto bleibt das zentrale Verkehrsmittel im ländlichen Raum. Dennoch gilt es, die öffentlichen Verkehrsmittel weiter zu fördern um eine bessere Personenbeförderung innerhalb des ländlichen Raumes und in die Zentren der Großstädte zu gewährleisten. Dies würde etwa dazu führen, dass berufliche Veränderungen nicht immer einen Wohnortwechsel oder ein Zweitauto mit sich bringen würden. Zudem würde man so den Jugendlichen die Möglichkeit bieten, besser als bislang, Angebote in den Zentren (wie Disco, Einkaufmöglichkeiten usw.) wahrnehmen zu können.

Ziel muss es sein, die Stärken des Ländlichen Raumes weiter zu stärken und Schwächen im möglichen Rahmen abzubauen.

Konkret schlagen wir folgende Maßnahmen vor:
• Wir brauchen innovative Modellprojekte in unserer Heimat. Zu denken wäre dabei etwa an moderne Wohnformen in Mehrgenerationenhäusern.
• Wir brauchen eine Verkehrskonzept 2030 für den Neckar-Odenwald-Kreis, das uns Entwicklungschancen, etwa im Bereich der Verkehrsvernetzung aufzeigt.
• Wir brauchen den flächendeckenden Breitbandausbau mit Glasfaserkabeln. Der NOK war der erste flächendeckend versorgte Landkreis mit schnellem Internet. Die damals angestrebten 1 Mbit/s sind heute jedoch für die gestiegenen Anforderungen viel zu wenig.
• Wir brauchen einen Schulentwicklungsplan für den ganzen NOK. Die Kommunen sollten sich darüber unterhalten, wie Synergieeffekte bestmöglich erzielt werden können und Schulkooperationen vorangetrieben. Das Denken über den eigenen Kirchturm hinaus.
• Wir brauchen flächendeckenden Mobilfunk! Immer noch gibt es unerschlossene Gebiete in unserer Heimat, die durch keinen der vier Netzbetreiber abgedeckt sind. Hier gilt es eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und durch die Politik eine schnelle Abhilfe voranzutreiben.